Gartenschauen rufen eine ganze Reihe unterschiedlicher Effekte hervor, die zur Lösung städtebaulicher, landschaftsplanerischer oder touristischer Aufgaben beitragen.

Bundesgartenschauen sind Anstoß und Impulsgeber zur nachhaltigen Sanierung, Neugestaltung oder Weiterentwicklung von Kommunen und Regionen. Außerdem haben sie eine große Resonanz bei Besuchern und Medien, steigern die Bekanntheit und lösen Imageeffekte in der durchführenden Region aus.
Am offensichtlichsten sind die positiven Effekte im Veranstaltungsjahr. Sie wirken jedoch oft schon in der Vorbereitungsphase und hallen lange nach.
Vielfältige langfristige Effekte
Im touristischen Bereich bleibt langfristig eine moderne und bestens ausgebaute Infrastruktur, zu der auch ein bis zwei neue Besucherattraktionen mit (inter)nationaler Ausstrahlung gehören. Diese neue Attraktivität wird auch bei den touristischen Leistungsträgern Investitionen auslösen, sodass ein quantitativ erhöhtes und qualitativ verbessertes Angebot in Beherbergung und Gastronomie zur Verfügung steht. Die positiven Bekanntheits- und Imageeffekte führen auch nach der BUGA 2029 zu mehr, länger bleibenden und ausgabefreudigeren Gästen und Übernachtenden.
Touristische Mobilitätsstrukturen sind intermodal aufgebaut und auch für die Bewohner des Tals an Land sowie auf und über dem Wasser nutzbar.
Wirtschaftliche Effekte
Die größere touristische Attraktivität ist gleichzeitig Teilmenge der wirtschaftlichen Effekte in Produktion und Wertschöpfung. Sie löst Beschäftigungseffekte im Tourismus, Einzelhandel, Handwerk und Dienstleistungssektor aus. Die BUGA schafft durch die Investitionen in der Region ein positives Investitionsklima und ist Antrieb privater Begleit- und Folgeinvestitionen über den Tourismus hinaus, z. B. durch die Modernisierung vorhandener bzw. den Bau neuer Wohn- und Gewerbeimmobilien. Da viele Aufträge an regionale Unternehmen vergeben werden, fließen große Summen direkt in den regionalen Wirtschaftskreislauf.
Die BUGA 2029 ist ein Entwicklungs- und Innovationsprozess, der im
Welterbe Oberes Mittelrheintal weit über das Jahr 2029 hinaus strukturelle Impulse auslösen und die Region nachhaltig weiterentwickeln wird.
Städtebau und Infrastruktur
Mit dieser positiven Entwicklung verbunden sind sichtbare und beispielhafte Lösungen im Städtebau und in der grünen Infrastruktur. Die BUGA 2029 führt zu positiven Veränderungen in den Ortsbildern – zum Beispiel zur Revitalisierung historischer Stadtstrukturen, der Anpassung von Stadtzentren und Stadtteilen an moderne Bedürfnisse in der Freizeit, auf der Arbeit, beim Wohnen und in der Versorgung.
Ästhetische Aufwertung, Optimierung der Verkehrserschließung sowie Verbesserungen im Freiraum (z. B. im Umgang mit Steillagen oder bisherigen Brachflächen im Rheinvorland) sind weitere Resultate.
Politisch-psychologische Effekte
Eng mit den ökonomischen und touristischen Effekten der BUGA 2029 sind dauerhafte politisch-psychologische Effekte verbunden. Die überregional ausstrahlende Publikums- und Medienwirksamkeit der BUGA 2029 wird gezielt für die Entwicklung eines modernen Orts-, Standort- und sogar Regionalmarketings genutzt, um das Profil und Image des Welterbes Oberes Mittelrheintal zu verbessern.
Einhergehend mit diesen Effekten wird die erfolgreiche Durchführung der BUGA 2029 einen signifikanten Beitrag zur Steigerung der regionalen, kulturellen und sozialen Identität der Bürger und zur Förderung der Identifikation mit dem Welterbe Oberes Mittelrheintal leisten. Die BUGA 2029 wird durch ihren partizipativen und kooperativen Prozesscharakter eine dauerhafte und selbstbewusste Regionalentwicklung zur Folge haben.


- In unserer Serie beleuchten wir auf Basis der aktualisierten Machbarkeitsstudie (PDF) die Möglichkeiten und Auswirkungen der Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal. Bisher erschienen:
- Einführung
- Die Aufgabenstellung
- Familie Schmidt besucht die BUGA
- Impulse für das Obere Mittelrheintal
- Bingen, Koblenz, Havelland
- Eine dezentrale Bundesgartenschau
- Besonderheiten und Potenziale
- Die Infrastruktur
- Orts- und Regionalentwicklung zwischen Koblenz und Rüdesheim
- Das UNESCO-Welterbe
- Die Beteiligung der Bürger
- Entwicklung der Leitlinien
- Auf dem Rhein
- Das ganze Tal bespielen
- Konzept für die BUGA 2029
- Auswahl von Schwerpunkten
- Mögliche Standorte im nördlichen Tal
- Mögliche Standorte im zentralen Tal
- Mögliche Standorte im südlichen Tal
- Das Mobilitätskonzept
- Das Veranstaltungskonzept
- Die touristische Infrastruktur
- Weitere Projektideen
- Das bleibt!
- Haushalt und Finanzierung
- Meilensteine
(1.865 Abrufe)