Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann) haben am Freitag die Bundesgartenschau 2023 auf dem Spinelli-Gelände in Mannheim eröffnet. 178 Tage bleiben die Tore geöffnet. Bis sie im Oktober 2023 ihre Pforten schließt, werden rund zwei Millionen Besucher*innen erwartet. Experimentierfeld, Blumenschau und Sommerfest in einem soll sie werden.
Zentraler Schauplatz ist neben dem modernisierten Luisenpark mit der “Neuen Parkmitte” das Spinelli-Gelände, eine frühere US-Militärkaserne. Nach der 178-tägigen Gartenschau wird die Fläche dann in den Grünzug Nordost integriert und frei zugänglich. Es entsteht ein neues Naherholungsgebiet, das vom Käfertaler Waldüber die Vogelstang-Seen, das Bundesgartenschau-Gelände„Spinelli“ und die Feudenheimer Au bis zum Luisenpark reicht. Es schafft einen Frischluftkorridor zum Neckar, der das Stadtklimapositiv verändern wird. Darüber hinaus werden mit einem sechs Kilometer langen Radschnellweg gleich mehrere Stadtteile an die Innenstadt angebunden. Zugleich wird das Gelände derBundesgartenschau mit rund 62 Hektar zu einem der größten Artenschutzgebiete in der Metropolregion Rhein-Neckar entwickelt.
Stimac: Gemeinsame Herausforderungen
Der Geschäftsführer der BUGA 2029 gGmbH, Sven Stimac, gratuliert der Bundesgartenschau 2023 zu Ihrer erfolgreichen Eröffnungsfeier. Seinem Mannheimer Amtskollegen Michael Schnellbach und dem Team BUGA 2023 wünscht Stimac und das Team der BUGA 2029 eine weiterhin erfolgreiche Veranstaltung in den kommenden sechs Monaten mit mehreren Millionen Besuchern: „Aus meiner jahrelangen Erfahrung mit Gartenschauen weiß ich, dass es der größte Lohn der Kolleginnen und Kollegen ist, wenn sie sehen, wie sich die Gäste an der geleisteten Arbeit erfreuen und sich von der Ästhetik der Ausstellungselemente sowie den über sie vermittelten Erkenntnissen inspirieren lassen.“
Stimac ist sich sicher, dass die BUGA 2023 an Rhein und Neckar sehr viele Besucher aus dem Nachbar-Bundesland anlocken wird und Lust auf die bevorstehenden Gartenschauen in Rheinland-Pfalz machen wird: die Landesgartenschau 2027 in Neustadt an der Weinstraße und die Bundesgartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal. Beide Veranstaltungen sind vom Rhein-Neckar-Raum aus problemlos bei einem Tagesausflug erreichbar.
„Jede Gartenschau ist anders, arbeitet mit anderen Voraussetzungen und unterschiedlichen Schwerpunkten in der Zielsetzung“, weiß Stimac. Es gibt große Unterschiede zwischen einer Gartenschau inmitten der Großstadt Mannheim als Bestandteil eines Ballungsraums und einer Gartenschau in einem touristischen Hotspot wie dem Oberen Mittelrheintal, das sich als ländlich geprägte Region über eine Länge von 67 Rheinkilometern etwas abseits zwischen den Ballungsräumen Rhein-Main und Köln/Bonn erstreckt. „Dennoch gibt es gemeinsame Herausforderungen, denen wir uns alle stellen müssen“, stellt Stimac fest. Dazu zählen die von Mannheim klar gesetzten Ziele der Nachhaltigkeit sowie die Kimaanpassung und der Umgang mit der lebensnotwendigen Ressource Wasser. „Mein Team und ich arbeiten bereits in Zusammenarbeit mit Hochschulen intensiv an Lösungssansätzen. Ich bin sicher, dass wir in den kommenden Monaten auch wertvolle Anregungen in Mannheim sammeln werden.
Zwischen den beiden Parks in Mannheim – Spinelli und Luisenpark – schwebt eine Seilbahn über den Neckar hinweg. Die Fahrt dauert knapp acht Minuten. Im Preis der Dauerkarte sind die Seilbahnfahrten sowie alle Veranstaltungen inbegriffen. Rund 500 Veranstaltungen sind geplant, darunter Bülent Ceylon, Doris, ein Joy Fleming-Musical sowie Lesungen, Theater und Workshops.
Seilbahn schwebt zwischen den Parks
Willkommensbereich
Im Willkommensbereich auf Spinelli zeigt sich der ungewöhnliche Charakter des Geländes. Viele Strukturen der ehemaligen Kaserne blieben erhalten und wurden umfunktioniert. Eine ehemalige Panzerhalle wurde zum Eingangsgebäude. In Kombination mit derabwechslungsreichen Bepflanzung verbindet sich die Geschichte der Spinellikaserne mit der BUGA 23. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurdemit dem Bestand gearbeitet, ausgewählte Gebäude umgenutzt. Auch die funktionalen Wege blieben weitgehend erhalten. Materialien aus dem Rückbau wie beispielsweise Dachpanelen und Glasbausteine tauchen an anderen Stellen, beispielsweise als Zäune oder Sichtschutz wieder auf.
Klima, Energie, Umwelt und Nahrungssicherung
Überall im Experimentierfeld auf Spinelli sind die vier Leitthemen der BUGA 23verortet: Klima, Energie, Umwelt sowie Nahrungssicherung. Zackige Kanten wie Eisschollen markieren den Bereich „Klima“, Blattstrukturen sind das Kennzeichen für den Bereich „Umwelt“. Hiersind die Rosen gepflanzt, 209 Rosensorten, 4440 Rosenpflanzen in allen vorstellbaren Farben. Sie breiten sich auf 1500 Quadratmetern Fläche aus und werden von Stauden und Gräsern begleitet. Oszillographische Linien stehen für „Energie“ und die „Nahrung“spiegelt sich in der Form landwirtschaftlicher Flurstücke wider. Wie ein roter Faden ziehen sich 17 Zukunftsgärten durch das Experimentierfeld und verkörpern als gartenkünstlerische Inszenierungen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Baumschule
Wichtige Säulen, um den CO2-Ausstoß auf unserer Erde zukompensieren, sind Bäume. Hier haben sich die Ausstellungsmacher etwas Besonderes einfallen lassen: Erstmals wird eine Bundesgartenschau zur Baumschule. 2023 Zukunftsbäume sind auf dem Gelände gepflanzt und können hier wachsen und stärker werden. Und nach der Bundesgartenschau werden sie im Stadtgebiet Mannheim verteilt, denn Spinelli soll dann zur Frischluftschneise für die Quadratestadt werden.
Alle Infos und Tickets gibt es auf www.buga23.de
