Knapp fünf Jahre vor dem Beginn der BUGA 2029 im Mittelrheintal verleiht das Land Rheinland-Pfalz der Bundesgartenschau und dem Welterbe Oberes Mittelrheintal mit einer deutlichen Ausweitung der Landesförderung weiteren Schub.
„Der Ministerrat hat heute entschieden, dass die Bundesgartenschau 2029 eine deutlich höhere Landesförderung erhalten soll“, teilte Simone Schneider, Staatssekretärin im Innenministerium und BUGA-Beauftragte des Landes, am Dienstag dem Aufsichtsrat der BUGA 2029 gGmbH mit.
Schneider: Rheinland-Pfalz unterstreicht Engagement
Staatssekretärin Schneider erklärte in der Sitzung des Aufsichtsrates, dass das Land in der Bundesgartenschau ein „besonders für die Kommunen und die Region Mittelrhein bedeutendes Jahrhundertprojekt mit großen Chancen für Rheinland-Pfalz insgesamt“ sieht. Deshalb plane das Land die Erhöhung der Förderung um bis zu 20 Millionen Euro. „Die Landesregierung unterstreicht auf diese Weise ihr Engagement für eine erfolgreiche, innovative und dezentrale BUGA 2029“, erläuterte Schneider dem Aufsichtsrat. Hintergrund der Aufstockung sei die allgemeine Kostensteigerung der jüngeren Vergangenheit, die generell bei Bauprojekten deutlich zu spüren sei.
Labonte: „Starkes Signal für die Region“
Seitens des Aufsichtsrates betonte der Vorsitzende, Peter Labonte, dass die Mitteilung der Staatssekretärin „ein starkes Signal für die gesamte Region“ sei. „Wir freuen uns darüber sehr, denn dadurch erhält die Geschäftsführung eine gute Grundlage für die Planung und Umsetzung der weiteren wichtigen Schritte Richtung 2029. Wir sind nicht nur weiterhin im Zeitplan, sondern können die BUGA 2029 trotz gestiegener Kosten positiv entwickeln.“
Stimac freut sich über zusätzliche Förderung
BUGA-Geschäftsführer Sven Stimac dankte Staatsekretärin Schneider für ihr Engagement: „Auch an unserem Projekt gehen die Inflation und insbesondere die Kostensteigerungen in der Baubranche nicht spurlos vorüber. Die zusätzliche Förderung des Landes Rheinland-Pfalz hilft mit diesen Mehrkosten umzugehen.“ Der Aufsichtsrat hat die BUGA-Geschäftsführung beauftragt, die Bauplanungen sowie das Betriebs- und Ausstellungskonzept an die finanziellen Rahmenbedingungen anzupassen. In den kommenden Monaten sollen die Konzepte konkretisiert werden.
Das Gesamtbudget der Bundesgartenschau von bislang 108 Millionen Euro wird damit um bis zu 20 Millionen Euro aufgestockt. Das Engagement des Landes Rheinland-Pfalz steigt von 48,6 auf bis zu 68,6 Millionen Euro. Da das bislang auf 108 Millionen Euro bezifferte Gesamtbudget der Bundesgartenschau 2029 durch die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal beschlossen worden ist, wird der Zweckverband als Hauptgesellschafter der BUGA 2029 voraussichtlich noch in diesem Jahr über die neue Finanzplanung beraten und entscheiden. Grundlage dessen soll ein dann angepasstes Konzept für die dezentrale Bundesgartenschau sein.
Boch: „Tal soll insgesamt profitieren“
„In den vergangenen Monaten haben wir sehr viele intensive Gespräche und Verhandlungen geführt, um unsere BUGA am Mittelrhein zu stärken“, erklärte Verbandsvorstand Volker Boch, Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises. „Wir erleben aktuell gerade im Baubereich herausfordernde Zeiten, welche die Planung von großen Projekten extrem anspruchsvoll machen. Deshalb bin ich sehr froh, dass wir durch das Land dieses Signal erhalten und auf dieser Basis gemeinsam an einer Fortschreibung der Planungen gearbeitet werden kann. Sobald diese vorliegt, werden wir darüber auch im Zweckverband mit allen Mitgliedern sprechen. Denn das Tal soll insgesamt von dieser Bundesgartenschau profitieren.“
Schlömer: „Mittelrhein bietet ideale Plattform“
Der Fokus der Bundesgartenschau 2029 soll, so erläuterte Dr. Achim Schloemer, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG), auf einer nachhaltigen Regionalentwicklung liegen. „Die Bundesgartenschau am Mittelrhein bietet eine ideale Plattform für eine dezentrale gärtnerische Ausstellung auf hohem Niveau. Ich glaube, dass wir hier mit einem zukunftsweisenden Konzept einen sehr positiven Effekt für die weitere Entwicklung der Welterbe-Region erreichen werden.“
Erste Bauarbeiten beginnen 2026
BUGA-Geschäftsführer Sven Stimac informierte den Aufsichtsrat in diesem Zusammenhang über den aktuellen Sachstand des Großprojekts. Demnach liege die Bundesgartenschau 2029 weiterhin voll im Zeitplan. Drei freiraumplanerische Wettbewerbe konnten zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen werden, die Vergabeverfahren für die nächsten Leistungsphasen an den Standorten Lahnstein, Bacharach und Rüdesheim laufen an. Parallel dazu werden für die weiteren BUGA-Standorte aktuell die notwendigen Vergabeverfahren vorbereitet. Erste Bauarbeiten beginnen dann im Jahr 2026 und sollen 2028 abgeschlossen sein. Gleichzeitig wird an den Konzepten für Betrieb, Ausstellung und Marketing gearbeitet, um den Gästen 2029 erlebnisreiche Besuche zu bieten.