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Besonderheiten und Potenziale: Die BUGA entlang einer Strecke von 67 Kilometern Fluss

Eine BUGA entlang von 67 Flusskilometern. Das gab es noch nie. Doch sie kann gelingen! Weil das Tal trotz seiner Dimension eine Einheit bildet – und eine weltweit bekannte Destination ist.

Die Einmaligkeit des Oberen Mittelrheintals – Schönheit, Sehnsuchtsort und besondere Verantwortung für die Zukunft. (Foto: Piel media)
Die Einmaligkeit des Oberen Mittelrheintals – Schönheit, Sehnsuchtsort und besondere Verantwortung für die Zukunft. (Foto: Piel media)

Zwischen Bingen/Rüdesheim im Süden und Koblenz im Norden fließt der Rhein auf 67 Kilometern Länge durch das Rheinische Schiefergebirge. Er hat eine wunderbare Landschaft geformt. Das frühe Wirken der Menschen, die Städte gründeten, Weinberge anlegten und Burgen errichteten, hat dem Oberen Mittelrheintal eine einmalige, zuweilen überhöhte Schönheit verliehen. Trotz aller Sünden der Neuzeit blieb sie bis heute ungebrochen und führte dazu, dass die UNESCO das Tal im Jahr 2002 mit dem Status eines Weltkulturerbes auszeichnete.

Bacharach, Ruine der Wernerkapelle. (Foto: Piel media)
Bacharach, Ruine der Wernerkapelle. (Foto: Piel media)
Burgen, Wandern und Wein ziehen Gäste an den Oberen Mittelrhein. (Foto: Piel media)
Burgen, Wandern und Wein ziehen Gäste an den Oberen Mittelrhein. (Foto: Piel media)

Der Fluss und die erhabene Landschaft mit ihren rund 40 Burgen und Festungen lockten schon früh Literaten und Maler ins Tal, das für sie zur Projektionsfläche romantischer Vorstellungen wurde. Auf Goethe, Lord Byron und William Turner folgten die erholungssuchenden Städter. Sie machten das Obere Mittelrheintal zur Wiege des Tourismus in Deutschland, ließen allein an der Binger Rheinpromenade an die 100 Hotels entstehen. Dieser Epoche verdankt das Mittelrheintal noch heute seinen internationalen Bekanntheitsgrad.

Das Konzept für die BUGA 2029 verfolgt das Ziel, vorhandene Schwächen zu mildern, die Einmaligkeit der Kulturlandschaft und die Pflege der Baukulturgüter dauerhaft zu sichern sowie die Profilierung des Welterbes Oberes Mittelrheintal als internationale touristische Destination zu unterstützen.

Der verbindende Fluss

Zugleich war der Mittelrhein von jeher Teil der westeuropäischen Hauptverkehrsachsen und hatte große Bedeutung für den Binnenschiffs-, Bahn- und auch für den Straßenverkehr. Der Fluss trennt beide Rheinseiten, keine Brücke verbindet die Ufer zwischen Mainz und Koblenz. Bahnverkehr und Straßen verlärmen das Tal, trennen die Ortschaften vom Strom oder von den Talhängen. Die Enge des Tals bot und bietet keinen Raum für eine Expansion diesseits der Höhenflächen. Ein Entwicklungshemmnis, das das Obere Mittelrheintal im Wettbewerb der Regionen ins Hintertreffen geraten ließ – in touristischer Hinsicht ebenso wie bei der Wirtschaftskraft und Lebensqualität.

Hunderte Güterzüge durchfahren täglich das Tal. (Foto: Piel media)
Hunderte Güterzüge durchfahren täglich das Tal. (Foto: Piel media)

Dennoch ist das Obere Mittelrheintal immer noch attraktiv. Neben den imageprägenden Faktoren und der Dramaturgie seiner Topografie mit den Landschaftsterrassen und -balkonen, den Flussschleifen und Felshängen bietet es neben den Burgen auch die Kirchen, Kapellen und Klöster, Gartendenkmäler, Rheinuferpromenaden und -parks im Talbereich. Eine Stärke ist auch die auf regionalen Genuss setzende Gastronomie und ein naturnaher und kulturorientierter Tourismus.

Wichtig für die Region war lange Zeit der Weinanbau. Im 19. Jahrhundert bewirtschafteten die Winzer im Oberen Mittelrheintal in mühsamer Handarbeit noch an die 2.000 Hektar überwiegend steilste Rebenflächen, kelterten Weine von Weltrang und boten mit ihren Rieslingen der Konkurrenz von der Mosel oder aus dem Rheingau die Stirn. Doch dann lockte das viel einfacher zu verdienende Geld in den Städten oder mit dem Tourismus der Rheinromantiker. Aus den Winzern wurden Gastwirte oder Hoteliers. Viele Weinberge wurden aufgegeben.

Das Rheintal ist eine zentrale Nord-Süd-Verbindung. (Foto: Piel media)
Das Rheintal ist eine zentrale Nord-Süd-Verbindung. (Foto: Piel media)


Das Konzept für die BUGA 2029 spiegelt die Besonderheiten und Begabungen des Tals wider. Es verfolgt das Ziel, vorhandene Schwächen zu mildern, die Einmaligkeit der Kulturlandschaft und die Pflege der Baukulturgüter dauerhaft zu sichern sowie die Profilierung des Welterbes Oberes Mittelrheintal als internationale touristische Destination zu unterstützen. Dazu bedarf es einer Aufwertung vorhandener Strukturen, am Rhein, im Tal, an den Talhängen und auf den Höhenzügen.

  • In unserer Serie beleuchten wir auf Basis der aktualisierten Machbarkeitsstudie (PDF) die Möglichkeiten und Auswirkungen der Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal. Bisher erschienen:

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