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Eine Perspektive bis in die 2050er Jahre: Die BUGA wird mehr als eine Blumenschau

Die Modernisierung der touristischen Infrastrukturen steht im Mittelpunkt der Arbeiten für die Bundesgartenschau 2029. Das geht aus einer ausführlichen Stellungnahme der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz an die Enquete-Kommission Tourismus des rheinland-pfälzischen Landtags hervor.

Touristenschiffe auf dem Rhein: Die Strukturen im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal sollen durch die BUGA 2029 einen Schub bekommen. (Foto: Herbert Piel)
Touristenschiffe auf dem Rhein: Die Strukturen im Welterbe Oberes Mittelrheintal sollen durch die BUGA 2029 einen Schub bekommen. (Foto: Herbert Piel)

„Die Bundesgartenschau 2029 ist ein Investitionsprojekt der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen und der Kommunen im Welterbe Oberes Mittelrheintal zur Modernisierung der touristischen Strukturen, um der regionalen Wirtschaft eine Perspektive bis in die 2050er Jahre zu bieten.“ So lautet der Kernsatz einer Stellungnahme für die Enquete-Kommission Tourismus RLP des rheinland-pfälzischen Landtags. Rainer Zeimentz, Geschäftsführer der Entwicklungsagentur, berichtet an diesem Freitag der Kommission über das Konzept und den Planungsstand der Gartenschau. Das zugrundeliegende Dokument wurde bereits von der Landtagsverwaltung veröffentlicht (PDF, 16 Seiten).

Übersicht der Arbeitsschritte in den Jahren 2015 bis 2030.

Demnach erwartet die BUGA 2029 rund 1,8 Millionen Besuche. Die halbjährige Veranstaltung dient dabei als Zielmarke eines zehnjährigen Stadt-Umbau-Prozesses, um mit öffentlichen Ressourcen die Tourismusregion zu modernisieren und private Anbieter zu eigenen Investitionen zu motivieren. Die BUGA soll rund 36 Prozent der Gesamtkosten erwirtschaften. In den 2030er und 2040er Jahren soll die regionale Wirtschaft von den Impulsen und Erneuerungen mit eigenen Angeboten profitieren.

„BUGA-fitte“ Tourismusstruktur

Einen überfälligen Strukturwandel hatten bereits die Vorstudie und die Machbarkeitsstudie 2017 im Welterbe Oberes Mittelrheintal identifiziert. Neben Impulsen für den Tourismus muss es auch Strukturimpulse für innerörtliche Grünanlagen und Freiflächen und die Promenaden am Flussufer des Rheins geben. Dritte Aufgabe ist die regionale Kooperation und Darstellung als eine Region, über die Grenzen von Kommunen und Bundesländern hinaus: eine „BUGA-fitte“ Tourismusstruktur.

Leuchtturmprojekte sind der Stellungnahme zufolge die Bundesgartenschau selbst und das Welterbe-Tal, die es zu vermarkten gilt. Bereits in diesem Jahr eröffnet zudem der neue Loreleypark. Potentiale als mögliche Leuchttürme haben nach heutigen Überlegungen neue Nutzungen am und auf dem Rhein, etwa die schwimmenden Blumenhallen; außerdem autonome Wassertaxen als Ergänzungen zu Brücke und Fähren. Und schließlich gilt es, vier Räume für Touristen erlebbar zu machen: den Rhein, den Talraum, den Talhang und die Höhenlagen. Eine besondere Herausforderung sei dabei, in jedem Ort mindestens einmal ein Angebot mit BUGA-Bezug stattfinden zu lassen.

Zu erschaffen sind insbesondere

  • komfortable Mobilitätsangebote, darunter während der Zeit der BUGA für Ticketnutzer kostenfrei nutzbare Transporte,
  • Angebote für Tages- und Übernachtungsgäste,
  • regionale gastronomische Angebote sowie
  • weitere Angebote, die Gäste von Bundesgartenschauen erwarten und die bei den jeweiligen Schauen in den nächsten Jahren abgefragt werden.

Darüber hinaus ist an eine „Digitale BUGA“ gedacht. So sollen beispielsweise mobile, digitale Informations- und Zahlungssysteme zum Einsatz kommen.

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